Gruppenfoto der Offiziellen bei den World Transplant Games 2025 in Dresden, Deutschland

BVRP-Schiedsrichterin bei den World-Transplant-Games in Dresden

04. September 2025 | von Katja Zapp

Ich war bei Weltmeisterschaften!!!

Ok, zugegeben zwar nicht als Sportlerin, aber als Schiedsrichterin!!!
Noch immer bekomme ich Gänsehaut, wenn ich an meinen ersten Einsatz als Badminton-Schiedsrichterin bei den World Transplant Games in Dresden zurückdenke. 

Was sind die World-Transplant-Games? 
Es sind die Weltspiele für transplantierte Sportlerinnen und Sportler. Es ist eine internationale Multisportveranstaltung, die alle zwei Jahre von der World Transplant Games Federation (WTGF) organisiert wird. Ziel der Spiele ist es, den Amateursport unter Organtransplantationsempfängern, Lebendspendern sowie Spenderfamilien zu fördern und die Botschaft der Organspende weltweit sichtbar zu machen. Die Spiele jährten sich bereits zum 25. Mal. Dem Aufruf folgten (neben mir) 2.200 Teilnehmende (Sportler/innen sowie Betreuer/innen) aus über 50 Nationen. 

Das Desdener Stadtfest stellte den würdigen Rahmen für die Parade der Nationen und die Eröffnungsfeier. Wichtig zu erwähnen, es waren die ersten Spiele auf „deutschem“ Boden. Für mich war es eine besondere Herausforderung und zugleich eine große Ehre an diesen Spielen teilnehmen zu dürfen. Schließlich darf man als regionale Schiedsrichterin nur Turniere im eigenen Badminton-Verband „schiedsen“. Für internationale Turniere bedarf es eigentlich einer höheren Lizenzstufe. Da dies aber als Amateurturnier gilt, durften sich alle Schiedsrichter bewerben.

Ich spürte die Nervosität, die Verantwortung, aber auch die enorme Freude, Teil dieses einzigartigen Moments zu sein. Die Athletinnen und Athleten machten es uns sehr leicht, die eigene Aufregung zu vergessen, denn sie begegneten sich untereinander mit so viel Respekt und Herzlichkeit. Das zusammengewürfelte Schiedsrichterteam bestand aus sehr erfahrenen aber auch sehr jungen Schiedsrichtern, so dass wir uns austauschten und mit hilfreiche Tipps und Tricks halfen. Es war eine tolle Stimmung, die die ganze Halle erfüllte. Hier stand nicht nur allein das Gewinnen im Mittelpunkt, sondern die Gemeinschaft und die eigene Stärke zu zeigen sowie das Geschenk des Lebens zu feiern. 

Nach aufregenden Spieltagen merkte ich doch meine innere Anspannung, denn ich war ziemlich müde, aber sehr glücklich. Am Ende waren es nicht nur sportliche Erfolge, die zählten. Es war die Begegnung mit Menschen, deren Geschichten tiefer berühren als jede Medaille. Ich habe gelernt, dass Fair Play nicht nur eine Regel im Sport ist, sondern eine Haltung zum Leben. Ich werde diesen Einsatz als Schiedsrichterin niemals vergessen.

Die nächste Gelegenheit diese tollen Spiele zu erleben, gibt es in Belgien.